Salzburg: Landwirtschaft erleben und schmecken

Neue Angebote für Schulen, Kindergärten und Erwachsene. Viele neue zertifizierte Bäuerinnen in Salzburg bringen Landwirtschaft und Genuss direkt zu den Konsumentinnen und Konsumenten.
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Absolventinnen des ZL Seminarbäuerinnen © LK Salzburg, Mösenbichler
Wie kommt der Apfel in die Flasche? Was braucht es, bis aus Getreide Brot wird? Und wie gelingt es, Kindern den Wert heimischer Lebensmittel näherzubringen? In Salzburg gibt es darauf bald noch mehr Antworten – direkt von unseren Bäuerinnen!
In den vergangenen Wochen haben zahlreiche engagierte Frauen zwei spezielle Ausbildungen abgeschlossen, mit denen sie Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die Landwirtschaft erlebbar machen: „Schule am Bauernhof“ und „Seminarbäuerin“. Beides sind Zertifikatslehrgänge des Ländlichen Fortbildungsinstituts Salzburg (LFI).
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15 Salzburgerinnen und 1 Oberösterreicher absolvierten den ZL "Schule am Bauernhof" © LK Salzburg, Putz

Schule am Bauernhof: Lernen mit allen Sinnen

Bei einem Besuch am Bauernhof tauchen Kinder und Jugendliche in das Leben und Arbeiten am Land ein. Sie füttern Tiere, ernten Gemüse, backen Brot und lernen dabei ganz nebenbei, wo unsere Lebensmittel herkommen und wieviel Arbeit dahintersteckt.
„Schule am Bauernhof“ verbindet Natur, Bildung und Praxis und richtet sich vor allem an Schulklassen und Kindergärten. Die Programme sind spielerisch aufgebaut und auf das Alter der Kinder abgestimmt. Ziel ist es, den Kindern ein Gefühl für die Herkunft und den Wert unserer Lebensmittel zu geben – und das mit allen Sinnen.
 

Seminarbäuerinnen: Mit Genuss zum Wissen

Seminarbäuerinnen kommen direkt in Schulen, Kindergärten oder auch in die Erwachsenenbildung. In ihren Workshops dreht sich alles um gesunde, regionale und saisonale Ernährung – und um die Freude am Selbermachen. Gemeinsam mit den Teilnehmer:innen wird geschnipselt, gekocht und gebacken.
Die Themen reichen von bewusster Ernährung über Lebensmittelwissen bis hin zu praktischen Kochtipps. Auch für Erwachsene gibt es Koch- und Backkurse mit den sympathischen Botschafterinnen vom Land – authentisch, persönlich und mit einer großen Portion Herz.

Ein Gewinn für alle

Für die Bäuerinnen sind diese Ausbildungen ein zusätzliches berufliches Standbein. Für die Konsument:innen sind sie eine wunderbare Gelegenheit, Landwirtschaft hautnah zu erleben und den Blick für regionale Qualität zu schärfen.

Ob für den nächsten Schulausflug, eine Kindergartenaktion oder einen Kochabend mit Freund:innen – die frisch zertifizierten Bäuerinnen freuen sich auf viele neugierige Besucherinnen und Besucher.
Infos zu den Angeboten finden Sie online auf www.schuleambauernhof.at und www.salzburger-seminarbauerinnen.at

Christina Hufnagl – Mit der Kuh auf Du

Christina Hufnagl lebt mit ihrem Mann Michael und den beiden Kindern auf einem idyllisch gelegenen Bio-Milchviehbetrieb in Göming im nördlichen Flachgau. Auf ihrem Hof tummeln sich 30 Milchkühe, Ziegen, Hühner, Kaninchen, Katzen und Hofhund Mira – ein Paradies für Kinder!
Mit ihrem „Schule am Bauernhof“-Programm „Mit der Kuh auf Du“ möchte sie Kindern hautnahe Einblicke in das Leben auf einem Bauernhof geben. „Viele Kinder wissen heute gar nicht mehr, woher Milch wirklich kommt. Das will ich ändern!“ sagt sie.Inmitten von Wiesen, Wald und großzügigem Platzangebot, können junge Besucher:innen das Rind näher kennenlernen und erfahren, wie Milch entsteht und welche vielfältigen Produkte daraus entstehen. Ein eigener Pausenraum sowie eine große Halle machen den Besuch wetterunabhängig.
Christinas Ziel: Landwirtschaft erlebbar machen und das Bewusstsein für regionale, wertvolle Lebensmittel und respektvollen Umgang mit Tieren stärken – denn die Kinder von heute sind die Konsument:innen von morgen.

Marie Terese Kehrer – Erdäpfelkrapfen mit Herz und Tradition

Marie Terese Kehrer aus Hollersbach widmet sich in ihrer Ausbildung zur Seminarbäuerin einem echten Klassiker der regionalen Küche: den Pinzgauer Erdäpfelkrapfen. Aufgewachsen mit der Leidenschaft ihrer Oma fürs Kochen, ist das traditionelle Gericht für sie mehr als nur Essen – es steht für Gemeinschaft, Familienzusammenhalt und gelebte Regionalität.
Gemeinsam mit ihrer Familie lebt sie auf einem Milchviehbetrieb am Walder Sonnberg und ist eng mit der Natur und Landwirtschaft verbunden. „Der Krapfentag ist bei uns ein besonderes Ereignis – ein Generationenprojekt mit rund 200 Krapfen in verschiedensten Variationen,“ erzählt sie begeistert.
Mit ihrem Kurs möchte sie dieses kulinarische Erbe weitergeben und gleichzeitig Bewusstsein für regionale Lebensmittel und die Arbeit der heimischen Bauern schaffen. „Traditionelles Essen verbindet – und das Wissen darüber soll nicht verloren gehen.“