Ökonomieratstitel an verdiente Bäuerinnen verliehen

Langjähriger Verdienst um den Berufsstand und den ländlichen Raum mit dem Berufstitel gewürdigt.
Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig hat diese Woche an fünf verdiente Bäuerinnen aus Tirol, Wien, Kärnten, Nieder- und Oberösterreich den Berufstitel "Ökonomierat" verliehen. Bei den Ausgezeichneten handelt es sich um bedeutende Persönlichkeiten, die nicht nur ihren eigenen Familienbetrieb mustergültig bewirtschaften, sondern sich auch mit großem Engagement für die Interessen der Bauern sowie des Ländlichen Raumes einsetzen.

Die neuen Ökonomierätinnen

  • Gertrud Denoth, Bezirksbäuerin Landeck aus Fließ in Tirol
  • Gabriele Dörflinger , Landtagsabgeordnete und Bürgermeisterin der Marktgemeinde Klein St. Paul in Kärnten
  • Ulrike Jezik-Osterbauer , Kammerrätin der LK Wien und Präsidentin des Bundesverbandes der österr. Gärtner aus Wien
  • Marianne Schrank, Kammerrätin und Mitglied des Landesvorstandes der Bäuerinnen NÖ aus Hennersdorf
  • Christine Seidl, Kammerrätin der LK OÖ aus Aspach

Gertrud Denoth

Gertrud Denoth bewirtschaftet gemeinsam mit ihrer Familie einen Bergbauernhof auf über 1.000 Meter Seehöhe in Fließ. Seit Jahrzehnten engagiert sie sich für die Vertretung der Anliegen der Bäuerinnen in den unterschiedlichsten Funktionen. Sie ist dabei die starke Stimme der Nebenerwerbsbetriebe, wo es darum geht, Familie, Landwirtschaft und Beruf unter einen Hut zu bringen. Wie so oft auf den Nebenerwerbsbetrieben, ist die Bäuerin maßgeblich für die Betriebsführung als Entscheidungs- und Arbeitskraft verantwortlich und so ist Gertrud Denoth seit 2023 auch die Bewirtschafterin des Familienbetriebes in Fließ. Seit mehr als 20 Jahren ist sie in Führungsfunktionen der Tiroler Bäuerinnenorganisation tätig, davon 18 Jahre als Ortbäuerin von Fließ. Darüber hinaus ist Gertrud Denoth seit 2008 die Bezirksbäuerin von Landeck. Nach dem Motto "Gemeinsam geht es leichter" geht es ihr darum, das besondere Bild der Nebenerwerbsbäuerin zu stärken und mit verschiedenen Aktionen, Bildungstagen, Lehrfahrten und Gesprächen zu unterstützen und einander zu helfen.

Gabriele Dörflinger

Unter den frischgebackenen Ökonomierät:innen ist auch die gebürtige Saarländerin und seit über 40 Jahren (Wahl-) Görtschitztalerin Gabriele Dörflinger. Seit ihrer Hochzeit 1983 arbeitet sie am Familienbetrieb vlg. Ofner in Sittenberg mit und war von 2001 bis 2019 auch dessen Pächterin. Dörflinger hat sich nicht nur im landwirtschaftlichen Betrieb, sondern auch darüber hinaus immer sehr stark engagiert. So war sie in ihrer Heimatgemeinde Klein St. Paul von 2001 bis 2015 Gemeinderätin und Vizebürgermeisterin, seit 2015 bekleidet sie das Bürgermeisterinnenamt. Von 2006 bis 2021 war Dörflinger Kammerrätin und Mitglied in zahlreichen Fachausschüssen in der LK Kärnten, 5 Jahre auch im Vorstand vertreten. Zudem war sie von 2018 bis 2023 Abgeordnete zum Kärntner Landtag. In allen Funktionen hat sie bis heute die Interessen der ländlichen Bevölkerung immer mit Nachdruck vertreten.

Ulrike Jezik-Osterbauer

Aus einer alteingesessenen Wiener Gärtnerfamilie stammend, hat Ulrike Jezik-Osterbauer 2008 den elterlichen Meisterbetrieb übernommen, ihn durch Leidenschaft und Fachkönnen erfolgreich weitergeführt und zu einem modernen Unternehmen ausgebaut, das auf Zierpflanzenbau, Friedhofgärtnerei und Pflanzendekoration für Veranstaltungen spezialisiert ist. Neben einem eigenen Geschäft betreibt Jezik-Osterbauer auch einen Onlineshop. Ihre Liebe zur Gärtnerei hat sie an ihre Kinder weitergegeben, womit die Betriebsnachfolge über die 4. Generation hinaus gesichert ist. Durch ihre Erfahrung und ihren Einsatz für den Gärtnerberuf in der Standesvertretung hat Ulli Jezik-Osterbauer entscheidend zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für ihre Berufskolleg:innen beigetragen. Seit 2013 ist sie Kammerrätin in der LK Wien, seit 2018 Präsidentin der österreichischen Gärtner und Aufsichtsrätin in der Hagelversicherung Österreich, seit 2020 auch Bezirksrätin. Ihr Anliegen gilt dem Erhalt der Gartenbaubetriebe, der Wertschätzung für Regionalität und den Leistungen der Wiener Landwirtschaft. Von ihren Berufskolleginnen wird sie als versierte Verhandlerin- und Interessenvertreterin sehr geschätzt.

Marianne Schrank

Marianne Schrank bewirtschaftet gemeinsam mit ihrem Mann seit 1986 den elterlichen Weinbaubetrieb mit Buschenschank. Nach Anfangsjahren als Landjugendleiterin wirkt sie insbesondere seit 2004 im Verein der Bäuerinnen, organisiert die jährlichen Bäuerinnentage des Bezirkes und initiiert zahlreiche Bildungsveranstaltungen. Sie bringt sich bei der Konzeption des Programmes sowie bei der Umsetzung des Kursprogrammes ein und ist jederzeit als Ansprechpartnerin für die Bäuerinnen im Bezirk zur Stelle. Marianne Schrank liegt es sehr am Herzen, die heutige Gesellschaft für die moderne Landwirtschaft zu begeistern. Mit Leidenschaft zeigt sie jungen Funktionärinnen, wie viel Freude die Zusammenarbeit mit den Bäuerinnen machen kann. Ihr Einsatz gilt besonders der Steigerung der Wertschätzung für die landwirtschaftliche Arbeit und der zeitgemäßen Darstellung ihrer Leistungen. Sie inspiriert Bäuerinnen und Bauern dazu, sich weiterzubilden, um ihre Qualitätsproduktion zu verbessern und so die Wertschöpfung im Bezirk zu steigern, setzt sich mit Hingabe für den Erhalt und die Weitergabe bäuerlicher Traditionen und Bräuche am Rande der Bundeshauptstadt Wien ein. Seit Jahrzehnten organisiert sie voller Enthusiasmus die Erntedankfeste und zahlreiche Feldwegwanderungen.
 
Als Bezirksbäuerin setzt Marianne Schrank ihr Wissen und ihre langjährige Erfahrung dafür ein, das Beste für die Region und die Landwirtschaft herauszuholen, den ländlichen Raum mitzugestalten und gemeinsam Großes zu erreichen. Dafür gilt ihr ein großer Dank!

Christine Seidl

KR ÖR Christine Seidl ist seit 2003 Kammerrätin der Landwirtschaftskammer OÖ, außerdem ist sie Mitglied in den Ausschüssen für Bildung und Beratung, Kontroll-ausschuss und Bäuerinnenangelegenheiten sowie Ersatzmitglied im Hauptausschuss und Objektivierungsbeirat. Christine Seidl engagiert sich besonders für die Bildung und Beratung der Landwirtinnen und Landwirte. Eine fundierte Ausbildung der Jugend, besonders die Meisterkurse, sind ihr dabei ein besonderes Anliegen. Außerdem setzt sie sich für die soziale Absicherung der Bäuerinnen und Bauern ein und trägt wesentlich zur Bewusstseinsschärfung bei, dass Angebote der Gesundheitsförderung rechtzeitig in Anspruch genommen werden und auch der Bauernstand eine ausgewogene "work-life-Balance" benötigt. Wichtig ist für sie auch eine intensive Auseinandersetzung mit den Konsumentinnen und Konsumenten, um das Verständnis und Bewusstsein für die regionale bäuerliche Landwirtschaft und eine gesunde Ernährung zu verankern. Christine Seidl wird aufgrund ihres Engagements und ihres Einsatzes für die Bäuerinnen und Bauern daher weit über die Bezirksgrenzen hinaus hoch geschätzt.