Adipositas effektiv und kosteneffizient begegnen
Kleinere Portionen sowie Reformulierung erzielen großen Impact, Steuern haben keinen wesentlichen Lenkungseffekt.
Übergewicht und Adipositas haben viele Ursachen wie genetische Veranlagung, psychologische Faktoren, sozioökonomischer Status und Bewegungsverhalten. So multifaktoriell die Ursachen sind, so mannigfach ist der Strauß an Vorbeugemaßnahmen zu binden. Basierend auf den vorhandenen Erkenntnissen wird jede einzelne Maßnahme für sich genommen wahrscheinlich nur eine geringe Gesamtwirkung haben. Aus gesundheitspolitischer Sicht sind die Reduktion von Portionsgrößen, Reformulierungen bei Produkten, die Begeisterung für Sport und Bewegung insbesondere ab dem frühen Kindesalter und eine Ernährungs- und Verbraucherbildung in Schulen die besten Wirkungshebel. Von nennenswerten Lenkungseffekten einer Zuckersteuer ist aufgrund der vorliegenden Datenlage nicht auszugehen. Zudem hat der Zuckerkonsum in Österreich in den vergangenen zehn Jahren deutlich abgenommen, während die Häufigkeit von Übergewicht und Adipositas weiterhin gestiegen ist.
Adipositas (Fettleibigkeit) zählt zu den größten globalen Herausforderungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit. Sie erhöht das Risiko, an Diabetes, Herzkrankheiten, Schlaganfall und einigen Krebsarten zu erkranken. Seit 1990 hat sich einer Lancet-Studie zufolge die Zahl der fettleibigen Erwachsenen in zahlreichen Ländern weltweit mehr als verdoppelt sowie bei Kindern vervierfacht und 2019 verursachte Adipositas rund 5 Mio. Todesfälle. Das f.eh sieht daher - ebenso wie das IHS und die Österreichische Adipositas Allianz - einen wichtigen Schritt darin, Adipositas als eigenständige chronische Erkrankung anzuerkennen und den Zugang zu leitliniengerechten Therapien für Menschen mit Adipositas zu erleichtern.
Angesichts der steigenden Zahl an Betroffenen bedarf es jedoch auch zunehmender Bemühungen bei der Prävention. Das gilt für die individuelle Gesundheit, aber auch aus sozioökonomischen Erwägungen, denn adipöse Menschen fehlen häufiger bei der Arbeit und in der Schule, sind eher Geringverdiener oder arbeitslos und öfter Opfer von Mobbing oder Isolation. “Aufgrund der Dringlichkeit sind bei der Auswahl der Präventionsmaßnahmen vor allem Kosteneffizienz und Effektivität zu berücksichtigen“, so f.eh-Geschäftsführerin Marlies Gruber.
Sie hebt Umweltfaktoren und gesellschaftliche Maßnahmen als wichtige Stellschrauben hervor, um den Menschen einen gesunden Lebensstil zu vereinfachen: “Die Anpassung der Portionsgrößen ist laut WHO, der OECD und dem McKinsey Global Institute (MGI) die Maßnahme mit dem weitaus höchsten Impact, gleichzeitig ist sie kosteneffizient. Brancheneinheitliche Portionsangaben, ein wachsendes Angebot an kleineren Gebinden sowie Adaptionen in der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung fördern das Bewusstsein und erleichtern die Einschätzung adäquater Mengen. Gleichzeitig lässt sich damit Food Waste reduzieren.“ Als weitere wichtige Maßnahme nennt das MGI die Reformulierung von Produkten und die Umstrukturierung von städtischen und schulischen Umgebungen, um körperliche Aktivität zu erleichtern.
Diese Maßnahmen ergänzen Bildung und Eigenverantwortung, die die Grundlage für einen gesundheitsorientierten und nachhaltigen Lebensstil bilden. Dazu zählen elterliche Bildung, die Einführung bedarfsangepasster Mahlzeiten in Schulen und am Arbeitsplatz sowie Änderungen der Lehrpläne in Schulen zur Förderung körperlicher Bewegung. Eine umfassende schulische Ernährungs- und Verbraucherbildung, die Wissen und Kompetenz im Umgang mit Lebensmitteln und beim Essen schafft, wie sie seit vielen Jahren von der Arbeitsgemeinschaft der Österreichischen Bäuerinnen urgiert wird, hätte ebenfalls einen enormen gesamtgesellschaftlichen Nutzen. “Im Rahmen einer Ernährungs- und Verbraucherbildung sowie bewegungsfördernden Einheiten lernen Kinder, wie ein gesunder Lebensstil aussieht“, so Gruber.
Das MGI kommt außerdem zu dem Schluss, dass Steuern auf Produkte mit hohem Zuckergehalt zu den am wenigsten wirkungsvollen Maßnahmen zählen. “Eine Zuckersteuer, die oft als Lenkungsmaßnahme in den Diskurs eingebracht wird, erzielt nur äußerst geringe Effekte, wenn das Ziel die Reduktion der Prävalenz von Übergewicht und Adipositas ist. Dieses wird auch in jenen Ländern, die bereits eine solche Steuer eingeführt haben, nicht erreicht“, betont Gruber. In Mexiko beispielsweise werden durch die Softdrink-Steuer ca. 6 Kalorien täglich weniger aufgenommen, was einem kleinen Bissen Apfel oder etwa 0,3% des täglichen Energiebedarfs eines durchschnittlichen Erwachsenen entspricht. In Österreich tragen Softdrinks im Durchschnitt nur etwa 3-5% zur Tagesenergiezufuhr bei. Nur einzelne Gruppen weisen ein übermäßiges Konsummuster auf - vor allem junge Männer zwischen 19 und 25 Jahren.
Adipositas (Fettleibigkeit) zählt zu den größten globalen Herausforderungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit. Sie erhöht das Risiko, an Diabetes, Herzkrankheiten, Schlaganfall und einigen Krebsarten zu erkranken. Seit 1990 hat sich einer Lancet-Studie zufolge die Zahl der fettleibigen Erwachsenen in zahlreichen Ländern weltweit mehr als verdoppelt sowie bei Kindern vervierfacht und 2019 verursachte Adipositas rund 5 Mio. Todesfälle. Das f.eh sieht daher - ebenso wie das IHS und die Österreichische Adipositas Allianz - einen wichtigen Schritt darin, Adipositas als eigenständige chronische Erkrankung anzuerkennen und den Zugang zu leitliniengerechten Therapien für Menschen mit Adipositas zu erleichtern.
Angesichts der steigenden Zahl an Betroffenen bedarf es jedoch auch zunehmender Bemühungen bei der Prävention. Das gilt für die individuelle Gesundheit, aber auch aus sozioökonomischen Erwägungen, denn adipöse Menschen fehlen häufiger bei der Arbeit und in der Schule, sind eher Geringverdiener oder arbeitslos und öfter Opfer von Mobbing oder Isolation. “Aufgrund der Dringlichkeit sind bei der Auswahl der Präventionsmaßnahmen vor allem Kosteneffizienz und Effektivität zu berücksichtigen“, so f.eh-Geschäftsführerin Marlies Gruber.
Sie hebt Umweltfaktoren und gesellschaftliche Maßnahmen als wichtige Stellschrauben hervor, um den Menschen einen gesunden Lebensstil zu vereinfachen: “Die Anpassung der Portionsgrößen ist laut WHO, der OECD und dem McKinsey Global Institute (MGI) die Maßnahme mit dem weitaus höchsten Impact, gleichzeitig ist sie kosteneffizient. Brancheneinheitliche Portionsangaben, ein wachsendes Angebot an kleineren Gebinden sowie Adaptionen in der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung fördern das Bewusstsein und erleichtern die Einschätzung adäquater Mengen. Gleichzeitig lässt sich damit Food Waste reduzieren.“ Als weitere wichtige Maßnahme nennt das MGI die Reformulierung von Produkten und die Umstrukturierung von städtischen und schulischen Umgebungen, um körperliche Aktivität zu erleichtern.
Diese Maßnahmen ergänzen Bildung und Eigenverantwortung, die die Grundlage für einen gesundheitsorientierten und nachhaltigen Lebensstil bilden. Dazu zählen elterliche Bildung, die Einführung bedarfsangepasster Mahlzeiten in Schulen und am Arbeitsplatz sowie Änderungen der Lehrpläne in Schulen zur Förderung körperlicher Bewegung. Eine umfassende schulische Ernährungs- und Verbraucherbildung, die Wissen und Kompetenz im Umgang mit Lebensmitteln und beim Essen schafft, wie sie seit vielen Jahren von der Arbeitsgemeinschaft der Österreichischen Bäuerinnen urgiert wird, hätte ebenfalls einen enormen gesamtgesellschaftlichen Nutzen. “Im Rahmen einer Ernährungs- und Verbraucherbildung sowie bewegungsfördernden Einheiten lernen Kinder, wie ein gesunder Lebensstil aussieht“, so Gruber.
Das MGI kommt außerdem zu dem Schluss, dass Steuern auf Produkte mit hohem Zuckergehalt zu den am wenigsten wirkungsvollen Maßnahmen zählen. “Eine Zuckersteuer, die oft als Lenkungsmaßnahme in den Diskurs eingebracht wird, erzielt nur äußerst geringe Effekte, wenn das Ziel die Reduktion der Prävalenz von Übergewicht und Adipositas ist. Dieses wird auch in jenen Ländern, die bereits eine solche Steuer eingeführt haben, nicht erreicht“, betont Gruber. In Mexiko beispielsweise werden durch die Softdrink-Steuer ca. 6 Kalorien täglich weniger aufgenommen, was einem kleinen Bissen Apfel oder etwa 0,3% des täglichen Energiebedarfs eines durchschnittlichen Erwachsenen entspricht. In Österreich tragen Softdrinks im Durchschnitt nur etwa 3-5% zur Tagesenergiezufuhr bei. Nur einzelne Gruppen weisen ein übermäßiges Konsummuster auf - vor allem junge Männer zwischen 19 und 25 Jahren.