Wie viele Hüte habe ich? - Vorarlberger Ortsbäuerinnentagung
Die Bäuerinnenorganisation Vorarlberg vertritt ca. 5.000 Bäuerinnen und die Basis der Bäuerinnenorganisation sind die gewählten Ortsbäuerinnen mit ihren Teams.
Mit dieser Veranstaltung möchten wir uns einerseits für die wertvolle Arbeit der Ortsbäuerinnen bedanken und ihnen gleichzeitig Impulse und Unterstützung mitgeben. Alles unter einen Hut kriegen, auf der Hut sein, den Hut aufhalten, den Hut nehmen, unter die Haube kommen, den Hut ziehen, sich etwas an den Hut stecken, behütet sein, etwas aus dem Hut zaubern.
Kräfte-Check machen
Das Thema Hut hat sich bei der Ortsbäuerinnentagung am 21. November durch das gesamte Programm gezogen und sinnbildlich die vielen Rollen dargestellt, die Bäuerinnen ausfüllen: als Frau am Hof, Mutter, Zusatzverdienerin, Kulturträgerin, Gestalterin, etc. Die Rolle der Frau am Hof ist heute anders als früher und die Hüte haben sich verändert. Die Referentin, Dr. Katrin Zechner, steirische Bäuerin und Trägerin des Staatspreises für Erwachsenenbildung, hat in ihrem Vortrag „Kraftvoll und aufrecht meine Rollen meistern“ den Fokus auf die Kraft gelegt, die man aus den verschiedenen Rollen gewinnen bzw. verlieren kann. Sie appelliert an jede Bäuerin, regelmäßig einen Kräfte-Check zu machen und damit auf sich selbst zu schauen. Wie geht es mir als Bäuerin, in der Familie, Partnerschaft und als Funktionärin? Wie schaut es mit meiner Freude, Ruhe, Gesundheit, Emotion, Motivation und dem Sinn aus? Ziel ist es zu schauen, welche „Hüte“ gut passen, damit man möglichst ressourcenstark, kraftvoll und glücklich seinen Weg gehen kann. Damit die Kraft nicht richtungslos verpulvert wird, ist es wichtig zu wissen, wo man hin will und welche Ziele man hat. Dieser Fokus kann auch helfen, manchmal Nein zu sagen. Als dritte Ecke zu Kraft und Zielen gehört der Mut dazu. Die eigene Kraft zu erkennen, zielgerichtet zu handeln, das zu verinnerlichen und dann mutig nach außen zu tragen. Landesrat Christian Gantner, LK-Präsident Josef Moosbrugger und LK-Direktor DI Stefan Simma haben in ihren Grußworten auch auf die starke Kraft der Gemeinschaft und des Vertrauens hingewiesen und sich bei Bäuerinnen bedankt, dass sie mit ihren vielfältigen Hüten ihre Schaffenskraft zeigen und für pulsierende, lebendige Lebensräume sorgen.
Magazin LandWIRtin
Nach den inhaltsreichen und wertvollen Impulsen des Vormittags wurde nach dem Mittagessen das Magazin „LandWIRtin“ vorgestellt. Judith Muxel-Winder und Maria Dünser haben in Zusammenarbeit mit der Landesbäuerin, den Gebietsbäuerinnen und der Agentur Winder & Wild ein wunderbar ansprechendes Magazin über die Vorarlberger Landwirtinnen geschaffen, das großen Anklang bei der Ortsbäuerinnentagung gefunden hat. Ein Highlight war die Fahrradtour von Carolina Trauner, alias Emilie, durch den Veranstaltungsraum im BSBZ, auf welcher sie alle neun vorgestellten Gebietsbäuerinnen im Magazin zu ihren Betrieben und ihrer Motivation für die Mitarbeit in der Bäuerinnenorganisation interviewte. Das Ergebnis ist ein vielfältiges und positives Bild der Vorarlberger Bäuerinnen, kombiniert mit weiteren Themen aus der Bäuerinnenorganisation. Vorab schon ein herzliches Dankeschön an alle Ortsbäuerinnen, die das Magazin an die bäuerlichen Betriebe und weitere Interessierte verteilen! In ihren Zukunftsvisionen zieht Landesbäuerin Andrea Schwarzmann Resümee über das gemeinsam Erreichte und lädt ein, die bäuerliche Zukunft weiterhin mitzugestalten: „Unsere Kraftquellen und Vertrauen in uns selbst, Vertrauen in die bäuerliche Gemeinschaft und Vertrauen in die Gemeinschaft trägt uns und hilft uns gemeinsam voranzukommen. Mein Leitmotiv und Arbeitsmotto seit meiner Zeit als Bundesbäuerin ist: ‚Wir bauen auf Vertrauen!‘ Der Bäuerinnenberuf ist vielfältig, individuell, wertvoll und attraktiv. Bäuerinnen sind glaubwürdige Botschafterinnen für die regionale Landwirtschaft. Die Bevölkerung hat Vertrauen in die heimische Landwirtschaft und schätzt die Arbeit der Bäuerinnen. Vielen Dank für euer Dabeisein heute und für das Mitgestalten und Arbeiten auf Gebiets- und Ortsebene mit den verschiedensten ‚Hüten‘!“