Bäuerinnen sollten ihre Talente auch außerhalb des Betriebes unter Beweis stellen können
Kommentar von Elmar Ebner, Landwirt und PhD-Student an der Vetmeduni in Wien.
Spricht man mit Bauern über die Rolle ihrer Frauen als Betriebsführerinnen hört man oft, “damit’s hoid a versichert ist“. Frauen übernehmen auf landwirtschaftlichen Betrieben aber meist viel mehr als diese mithelfende Rolle und stehen als Notnagel am Schirm der SVS. Neben den Aufgaben im Haushalt, im Stall und auch in der Außenwirtschaft erfüllen Frauen auf landwirtschaftlichen Betrieben (auch wenn sie nicht die Betriebsführerinnen sind) meist die Rolle einer Managerin - sie übernehmen die Terminplanung, sind die psychologischen Ersthelfer in jeder Situation, haben meist alles im Griff. Genau diese Fähigkeiten sollten Frauen auch mehr in die landwirtschaftlichen Organisationen einbringen dürfen. Dabei ist in großen Unternehmen schon lange klar, das geschlechtsausgeglichene Gremien weitaus sozialer und weitsichtiger agieren, als das rein mit Männern besetzte tun. Leider scheitert dieses Engagement oft an der Vereinbarkeit zwischen der Arbeit am Hof und der Arbeit in den Organisationen. Die letzten Jahre haben dabei schon viele Türen geöffnet und zumindest die Präsenz bei Online- oder Hybrid- Veranstaltungen ermöglicht. Die Frauenförderung muss aber noch viel weiter gehen. Also Männer nehmt mal die Kinder für ein paar Tage in eure Obhut, kocht für eure Frauen und gebt ihr Zeit, ihre Talente nicht nur daheim unter Beweis stellen zu dürfen!