Ich bin stolze Montafonerin, Bäuerin und Mutter
Alexandra Battlogg: Traditionsbewusst und trotzdem offen für Neues.
Am Taleingang auf einer Seehöhe von 650 m in der kleinen Gemeinde St. Anton im Montafon mit 750 Einwohnern liegt der Gavadurahof, ein Betrieb, der bereits seit mehr als 150 Jahren von Familie Battlogg bewirtschaftet wird. Heute leben dort Betriebsführer Herbert, seine Frau Alexandra und die drei minderjährigen Kinder Antonia, Luis und Teresa. Alexandra Battlogg hat mit 17 Jahren begonnen, am Betrieb ihrer Jugendliebe Herbert mitzuarbeiten. Die Schwiegereltern waren bereits verstorben, auf dem Hof war jede helfende Hand willkommen “und ich habe mich offenbar nicht so ungeschickt angestellt“, erzählt die Bäuerin. Wegen ihrer Liebe zur Natur und den Tieren, ihrem großen Engagement und der wachsenden Leidenschaft für das bäuerliche Leben nahm man sie gerne in die Familie ihres künftigen Ehemannes auf. Heute führen sie den Biobetrieb im Nebenerwerb, bewirtschaften 16 ha Fläche, davon rund 2 ha Bergmahd, 8 ha Wiese im Tal und der Rest ist Wald. Bis zum Stallneubau 2010 wurde die Milch ab Hof verkauft. Dann wurde umgestellt auf Mutterkuhhaltung mit Tieren der vom Aussterben bedrohten Rasse Original Montafoner Braunvieh. Ebenfalls zum Hof gehören 450 Legehennen.
Die Arbeit geht da nie aus, meint Alexandra Battlogg lachend. Denn, wenn ihr Mann als Waldaufseher seinen Dienst versieht, müssen nicht nur die Tiere versorgt werden, auch die selbsterzeugten Produkte werden zum Teil direkt vermarktet. Das Fleisch der Biorinder, die jeden Sommer auf der Alpe verbringen, gibt es ab Hof, die Freilandeier werden an den Lebensmitteleinzelhandel und die Gastronomie geliefert und seit dem Jahr 2011 kann sich jeder Kunde sein Frühstücksei rund um die Uhr aus dem Eierautomaten direkt am Hof holen. In einem frei zugänglichen Kühlschrank bietet die Bäuerin auch selbstgemachte Bio-Weizen- und Dinkelnudeln an, eine Vermarktungsschiene, die allen zugutekommt, wie sie sagt, “so sind der Kunde als auch wir zeitlich unabhängig und ungebunden“.
Die Arbeit geht da nie aus, meint Alexandra Battlogg lachend. Denn, wenn ihr Mann als Waldaufseher seinen Dienst versieht, müssen nicht nur die Tiere versorgt werden, auch die selbsterzeugten Produkte werden zum Teil direkt vermarktet. Das Fleisch der Biorinder, die jeden Sommer auf der Alpe verbringen, gibt es ab Hof, die Freilandeier werden an den Lebensmitteleinzelhandel und die Gastronomie geliefert und seit dem Jahr 2011 kann sich jeder Kunde sein Frühstücksei rund um die Uhr aus dem Eierautomaten direkt am Hof holen. In einem frei zugänglichen Kühlschrank bietet die Bäuerin auch selbstgemachte Bio-Weizen- und Dinkelnudeln an, eine Vermarktungsschiene, die allen zugutekommt, wie sie sagt, “so sind der Kunde als auch wir zeitlich unabhängig und ungebunden“.
Zurückfahren der Produktion zum Wohl der Familie
Dennoch soll die Eierproduktion noch heuer eingestellt werden. Den Wendepunkt hat Corona gebracht, als die Direktvermarktung einen enormen Schub erhielt, bei den Battloggs aber gerade zu dieser Zeit die Neuaufstallung erfolgte und sie die rasant gestiegene Nachfrage deshalb nicht mehr bedienen konnten. Zudem wären große Investitionen in diesem Bereich notwendig, die nur durch einen angemessenen Erzeugerpreis rentabel wären. Dazu kam, dass die dreifache Mutter mit Homeschooling ihre Prioritäten neu setzen musste und auch die sonst mitanpackenden Verwandten Coronabedingt nicht mithelfen konnten. Alexandra Battlogg sieht den Entschluss positiv, “es bleibt dann mehr Zeit für die Familie.“
Eine wichtige Produktionsschiene, neben dem Mutterkuhhaltung, wird aber ebenfalls beibehalten. Das ist die Erzeugung von Edelbränden und Likören, hergestellt mit eigenem und regionalem Obst. Jahrzehntelange Erfahrung in der Edelbranderzeugung haben der Familie auch schon mehrfach Edelmetall bei Prämierungen gebracht, zuletzt auch den Titel „Vorarlberger Brenner des Jahres“. Der Gavadurahof ist einer der wenigen Betriebe in Vorarlberg, denen von Erzherzogin Maria Theresia das große Brennrecht zugesprochen wurde – ein Monopol, das von der Familie hochgehalten wird.
Traditionsbewusst und Heimatverbunden
Traditionen sind Alexandra Battlogg sehr wichtig. Das war bereits in ihrer Kindheit so und hat sich durch die Eheschließung mit einem Landwirt weiter verstärkt. “Im bäuerlichen Leben haben meiner Meinung nach Traditionen einen hohen Stellenwert. Und das ist auch gut so. Sie dürfen nicht verschwinden. Ich versuche, meinen Beitrag dazu zu leisten“. Zum Beispiel mit ihrer Montafoner Tracht, die sie mit Stolz trägt und auch als Mitglied der Trachtengruppe Schruns mit traditionellen Tänzen regelmäßig die Menschen erfreut.
Selbstvertrauen für die Funktion als Gemeindevertreterin aufgebaut
Die Biobäuerin ist tief mit ihrer Heimat St. Anton verwurzelt, sieht als Bäuerin den Umgang mit der Natur und der wertvollen Ressource fruchtbarer Boden mit anderen Augen und setzt diesbezüglich andere Prioritäten. Da lag es nahe, dass sie sich einbringen und auf kommunaler Ebene etwas zum Positiven verändern wollte. “Für mich war von klein auf klar, dass ich in diesem Dorf bleiben möchte. So hat es sich gut ergeben, dass mein Mann - ebenfalls ein gebürtiger St. Antöner -, und ich uns gefunden haben! Meine Heimat ist mir wichtig und ich möchte, dass auch unsere Kinder eine gute Zukunft in diesem Dorf haben und gerne hier leben.“ Die viele Zeit, die sie nun in der Gemeindevertretung verbringe sei damit gut investiert.
Um auf die geplant neue Aufgabe vorbereitet zu sein, hat die 41-Jährige den ZAMm-Lehrgang für eine professionelle Vertretungsarbeit absolviert und insbesondere im Bereich der Persönlichkeitsbildung und Kommunikation viel dazugelernt. “Ich habe mehr Vertrauen in mich gewonnen, mich vor andere Menschen hinzustellen und meine Meinung zu vertreten. Und dies in einer wertschätzenden Art und Weise“, erzählt sie. Dabei ist ihr auch bewusst geworden, wie wichtig Öffentlichkeitsarbeit ist, “gerade um die Wertigkeit unseres Berufsstandes aufzuzeigen.“
Beruflich wie privat setzt Alexandra Battlogg auf Gemeinschaftssinn. “Wir im Tal sind vor allem über den Tourismus gut geeint. Unser bäuerlicher Vermarktungsverein ‘bewusstmontafon‘ wird von Stand und Land unterstützt. Und auch vonseiten des Tourismus, denn hier ist klar, dass die Montafoner Bauern durch ihre Arbeit zu einem wunderschönen Landschaftsbild beitragen und auch für die Gastronomie und Hotellerie wertvolle, regionale Lebensmittel erzeugen. Mir ist es ein großes Anliegen, dass die Montafoner noch mehr ‘miteinander‘ tun, denn gemeinsam geht vieles leichter“, weiß Alexandra Battlogg aus eigener Erfahrung. Daher wünscht sie sich, “dass das Motto ‘gemeinsam‘ wirklich gelebt wird. Egal ob in der Gemeindepolitik, dem Bauernstand oder unserem schönen Tal Montafon.“
Um auf die geplant neue Aufgabe vorbereitet zu sein, hat die 41-Jährige den ZAMm-Lehrgang für eine professionelle Vertretungsarbeit absolviert und insbesondere im Bereich der Persönlichkeitsbildung und Kommunikation viel dazugelernt. “Ich habe mehr Vertrauen in mich gewonnen, mich vor andere Menschen hinzustellen und meine Meinung zu vertreten. Und dies in einer wertschätzenden Art und Weise“, erzählt sie. Dabei ist ihr auch bewusst geworden, wie wichtig Öffentlichkeitsarbeit ist, “gerade um die Wertigkeit unseres Berufsstandes aufzuzeigen.“
Beruflich wie privat setzt Alexandra Battlogg auf Gemeinschaftssinn. “Wir im Tal sind vor allem über den Tourismus gut geeint. Unser bäuerlicher Vermarktungsverein ‘bewusstmontafon‘ wird von Stand und Land unterstützt. Und auch vonseiten des Tourismus, denn hier ist klar, dass die Montafoner Bauern durch ihre Arbeit zu einem wunderschönen Landschaftsbild beitragen und auch für die Gastronomie und Hotellerie wertvolle, regionale Lebensmittel erzeugen. Mir ist es ein großes Anliegen, dass die Montafoner noch mehr ‘miteinander‘ tun, denn gemeinsam geht vieles leichter“, weiß Alexandra Battlogg aus eigener Erfahrung. Daher wünscht sie sich, “dass das Motto ‘gemeinsam‘ wirklich gelebt wird. Egal ob in der Gemeindepolitik, dem Bauernstand oder unserem schönen Tal Montafon.“