Jede dritte Frau in der EU hat bereits Gewalt erfahren
Ergebnisse einer EU-weiten Erhebung zu geschlechtsspezifischer Gewalt präsentiert.
Ein Drittel der Frauen in der EU hat zu Hause, am Arbeitsplatz oder in der Öffentlichkeit schon einmal Gewalt erfahren. Junge Frauen geben häufiger als ältere Frauen an, dass sie am Arbeitsplatz Opfer sexueller Belästigung und anderer Formen von Gewalt geworden sind. Gewalt gegen Frauen bleibt jedoch häufig unsichtbar, da nur jede vierte Frau die Vorfälle bei den Behörden (Polizei, Sozial-, Gesundheits- oder Unterstützungsdiensten) anzeigt. Dies sind einige der Ergebnisse der EU-Erhebung über geschlechtsspezifische Gewalt, die von 2020 - 2024 von Eurostat, der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) und dem Europäischen Institut für Gleichstellungsfragen (EIGE) durchgeführt wurde.
Die Ergebnisse der EU-Erhebung über geschlechtsspezifische Gewalt stammen von Frauen zwischen 18 und 74 Jahren aus der gesamten EU. Die Erhebung umfasst Erfahrungen mit körperlicher, sexueller und psychischer Gewalt, einschließlich häuslicher Gewalt und Gewalt außerhalb der Partnerschaft. Auch sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ist Gegenstand der Erhebung.
Die Ergebnisse der EU-Erhebung über geschlechtsspezifische Gewalt stammen von Frauen zwischen 18 und 74 Jahren aus der gesamten EU. Die Erhebung umfasst Erfahrungen mit körperlicher, sexueller und psychischer Gewalt, einschließlich häuslicher Gewalt und Gewalt außerhalb der Partnerschaft. Auch sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ist Gegenstand der Erhebung.
Die Ergebnisse betreffen u. a. folgende Aspekte:
- Prävalenz von Gewalt: Jede dritte Frau in der EU hat im Erwachsenenalter körperliche Gewalt, sexuelle Gewalt oder Drohungen erfahren.
- Sexuelle Gewalt und Vergewaltigung: Eine von sechs Frauen in der EU hat im Erwachsenenalter sexuelle Gewalt, einschließlich Vergewaltigung, erlebt.
- Häusliche Gewalt: Das eigene Zuhause ist für viele Frauen nicht immer sicher: Eine von fünf Frauen hat bereits einmal körperliche oder sexuelle Gewalt durch ihren Partner, einen Verwandten oder ein anderes Mitglied ihres Haushalts erlebt.
- Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz: Jede dritte Frau wurde am Arbeitsplatz schon einmal sexuell belästigt. Jüngere Frauen berichten dabei von einer höheren Prävalenz: Zwei von fünf Frauen wurden bereits Opfer einer sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz.
- Nichtanzeige von Gewalt: Obwohl die meisten Frauen, die Gewalt erlebt haben, mit einer ihnen nahestehenden Person darüber gesprochen haben, hat sich nur eine von fünf Frauen an einen Gesundheits- oder Sozialdienst gewandt, und nur eine von acht Frauen hat den Vorfall bei der Polizei angezeigt.
Die Ergebnisse liefern Daten, die es politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern in der gesamten EU ermöglichen werden, Gewalt gegen Frauen besser zu bekämpfen und die Opfer wirksamer zu unterstützen.
Mariana Kotzeva, Generaldirektorin von Eurostat, sagt hierzu:
“Die Zahlen zum oftmals im Verborgenen stattfindenden Phänomen der geschlechtsspezifischen Gewalt beruhen auf strengen Datenerhebungsmethoden in allen EU-Mitgliedstaaten, was diese Statistiken zu einer zuverlässigen Grundlage für die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und für politische Maßnahmen macht. Eurostat dankt all jenen, die ihre Erfahrungen mutig, sicher und anonym mit den Befragenden geteilt haben.“
FRA-Direktorin Sirpa Rautio betont: “Für Frauen gibt es keine sicheren Räume, die frei von Gewalt und Belästigung sind. Bereits im Jahr 2014 deckte die FRA mit ihrer ersten EU-weiten Erhebung zur Gewalt gegen Frauen auf, wie stark Frauen täglich und in allen Kontexten Gewalt erfahren. Ein Jahrzehnt später erleben wir immer noch das gleiche schockierende Ausmaß an Gewalt, von der jede dritte Frau betroffen ist. Der Anteil der Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist nach wie vor viel zu hoch. Politische Entscheidungsträgerinnen und -träger, die Zivilgesellschaft sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an vorderster Front müssen dringend die Rechte aller Opfer von geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt stärken und schützen, unabhängig davon, wo diese stattfindet.“
Carlien Scheele, Direktorin des EIGE, erklärt: “Angesichts der alarmierenden Tatsache, dass jede dritte Frau in der EU Gewalt erfährt, aber nur jede achte Frau dies meldet, müssen wir uns ernsthaft mit den systemischen Problemen befassen, die einer Verbesserung dieser Situation im Wege stehen. Die Ergebnisse unserer Erhebung unterstreichen die Bedeutung der Arbeit meiner Agentur zur Beendigung geschlechtsspezifischer Gewalt. Gewalt gegen Frauen ist tief in Aspekten wie Kontrolle, Dominanz und Ungleichheit verwurzelt. Wenn eine geschlechtsspezifische Sichtweise in Präventionsmaßnahmen, Dienstleistungen und Behörden integriert wird, können wir davon ausgehen, dass sich mehr Frauen melden und darauf vertrauen, dass sie die Unterstützung erhalten, die sie brauchen. Denn jede Frau hat das Recht, sicher zu sein - überall.“
Die detaillierten Ergebnisse der Studie sind im Download abrufbar.
Mariana Kotzeva, Generaldirektorin von Eurostat, sagt hierzu:
“Die Zahlen zum oftmals im Verborgenen stattfindenden Phänomen der geschlechtsspezifischen Gewalt beruhen auf strengen Datenerhebungsmethoden in allen EU-Mitgliedstaaten, was diese Statistiken zu einer zuverlässigen Grundlage für die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und für politische Maßnahmen macht. Eurostat dankt all jenen, die ihre Erfahrungen mutig, sicher und anonym mit den Befragenden geteilt haben.“
FRA-Direktorin Sirpa Rautio betont: “Für Frauen gibt es keine sicheren Räume, die frei von Gewalt und Belästigung sind. Bereits im Jahr 2014 deckte die FRA mit ihrer ersten EU-weiten Erhebung zur Gewalt gegen Frauen auf, wie stark Frauen täglich und in allen Kontexten Gewalt erfahren. Ein Jahrzehnt später erleben wir immer noch das gleiche schockierende Ausmaß an Gewalt, von der jede dritte Frau betroffen ist. Der Anteil der Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist nach wie vor viel zu hoch. Politische Entscheidungsträgerinnen und -träger, die Zivilgesellschaft sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an vorderster Front müssen dringend die Rechte aller Opfer von geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt stärken und schützen, unabhängig davon, wo diese stattfindet.“
Carlien Scheele, Direktorin des EIGE, erklärt: “Angesichts der alarmierenden Tatsache, dass jede dritte Frau in der EU Gewalt erfährt, aber nur jede achte Frau dies meldet, müssen wir uns ernsthaft mit den systemischen Problemen befassen, die einer Verbesserung dieser Situation im Wege stehen. Die Ergebnisse unserer Erhebung unterstreichen die Bedeutung der Arbeit meiner Agentur zur Beendigung geschlechtsspezifischer Gewalt. Gewalt gegen Frauen ist tief in Aspekten wie Kontrolle, Dominanz und Ungleichheit verwurzelt. Wenn eine geschlechtsspezifische Sichtweise in Präventionsmaßnahmen, Dienstleistungen und Behörden integriert wird, können wir davon ausgehen, dass sich mehr Frauen melden und darauf vertrauen, dass sie die Unterstützung erhalten, die sie brauchen. Denn jede Frau hat das Recht, sicher zu sein - überall.“
Die detaillierten Ergebnisse der Studie sind im Download abrufbar.